Cem Yasinoglu vernetzt die Kulturen


2014.12.13 Gründung NetzwerkAm Donnerstag hat der engagierte Deutschtürke einen neuen Verein gegründet

In der Vorstandschaft arbeiten ein Deutsch-Grieche, eine Deutsch-Russin, ein Ungar, ein Nordrhein-Westfale, ein geborener Deggendorfer. Und genau so wünscht sich der Deutsch-Türke Cem Yasinoglu seinen frisch gegründeten Verein „Netzwerk für kulturelle Vielfalt“: bunt gemischt.

19 Gründungsmitglieder haben sich am Donnerstagabend getroffen, um den Verein auf den Weg zu bringen. Gleichzeitig wird derzeit die Gemeinnützigkeit geprüft, erklärt Cem Yasinoglu, die Eintragung ins Vereinsregister sei vom Amtsgericht bereits genehmigt und liege nun beim Finanzamt.

So kennt man den engagierten Integrations-Arbeiter: Cem Yasinoglu, Deggendorfer Familienvater, hat immer neue Ideen und bleibt so lange dran, bis sie umgesetzt sind. So war es auch bei dieser Vereinsgründung: „Ich habe die Idee dazu seit einem Jahr in meinem Kopf.“ Dort ist sie gereift, biser Andre Ulrich mit ins Boot geholt hat. Der war sofort genauso begeistert von der Idee eines neuen, interkulturellen Vereins, und hat sich als zweiter Gründervater zur Verfügung gestellt. „Wir haben auch mit dem Integrationsbeauftragten Oliver Antretter gesprochen“, erzählt Cem – und auch von ihm kommt volle Unterstützung. Eine Vorstandschaft war ebenfalls schnell gewählt: Cem Yasinoglu ist der erste und Andre Ulrich der zweite Vorsitzende, die Kasse führt Karl Hauser, Schriftführer ist Gottfried Rösch und Beisitzer sind Dr. Charillaos Zourelidis, Valentina Gaist, Angela Fürstenau, Ewald Straßer sowie Tibor Szabo, Als beratende Mitglieder sind Eicke Deiml und Martina Rosenhamıner in der Vorstandschaft. Aber was will denn nun das interkulturelle Netzwerk konkret machen? Darüber will sich Cem noch gar nicht auslassen. Pläne werden natürlich längst geschmiedet, „aber das stellen wir dann im Januar groß vor“, erklärt der Macher. Als Beispiel führt er aber das interkulturelle Fußballtumier an, das heuer schon zum zweiten Mal mit sehr großem Erfolg in Deggendorf ausgetragen wurde.

„Deggendorf wird immer bunter und vielfältiger“, erklärt Cem Yasinoglu die Gedanken, die hinter der Vereinsgründung stecken. „Deggendorfer Bürger mit und ohne Migrationshintergrund engagieren sich für eine Öffnung des gesellschaftlichen Lebens für unterschiedliche Kulturen.“ Das zeige sich auch beim Ausbau und bei den Aktivitäten der Technischen Hochschule ebenso wie bei den ortsansässigen Betrieben, die zunehmend international arbeiten. Diese Entwicklung will Cem weiter vorantreiben und fördern. „Wir bieten engagierten Menschen eine Plattform, um sich mit anderen Engagierten auszutauschen und zu vernetzen.“ Wie man das alles umsetzen kann, wurde am Donnerstagabend bereits ausgiebig diskutiert.

Cem Yasinoglu ist in Deggendorf alles andere als ein Unbekannter. Er ist Beisitzer im Vorstand der Deggendorfer Freien Wähler, seit zwei Jahren Elternbeirat an der Grundschule Angermühle, Mitglied des Migrationsbeirats der Stadt und führt interessierte Schüler- und Erwachsenengruppen durch das BMW-Werk Dingolfing, in dem er arbeitet. Vor allem einen Namen gemacht hat er sich aber mit seinem Engagement im türkisch-islamischen Kulturverein DITIB. Sein dortiges Ehrenamt als Dialogbeauftragter hat er vor zwei Monaten jedoch niedergelegt. Er wollte mehr Zeit und Energie haben für die neue Aufgabe, die er sich mit seiner VereinsIdee selbst geschaffen hat. Sein Kontakt zu DITIB bleibe aber bestehen, versichert Cem: „Mitglied dort bin ich nach wie vor.“

Schon als Jugendliche haben Cem Yasinoglu und Andre Ulrich Erfahrungen mit interkultureller Arbeit gesammelt: Beide waren aktiv beim Internationalen Freundschaftskreis Deggendorf (IFD). Diesen gibt’s allerdings seit 2009 nicht mehr. Einige weitere Mitglieder aus der Zeit des IFD waren auch am Donnerstag wieder dabei, als sich das neue Netzwerk gegründet hat.

Quelle:  Deggendorfer Zeitung, 13.12.2014