Fünftes internationales Turnier des Netzwerks für kulturelle Vielfalt in Comenius-Halle
Begegnungen schaffen mit unterschiedlichen Kulturen und dadurch Freundschaften entstehen lassen – bei jeder Menge Spaß am Fußballspielen – das war das Ziel des fünften „Internationalen Fußballturniers – viele Kulturen eine Leidenschaft“, das auch in diesem Jahr von den Mitgliedern des Netzwerks für kulturelle Vielfalt um ersten Vorsitzenden Cem Yasinoglu im Laufe des ganzen sonnigen Samstags in der riesigen Dreifachturnhalle des Comenius Gymnasiums veranstaltet wurde. Anders als im vergangenen Jahr waren dieses Mal nicht nur die „Großen“ mit von der Partie, sondern auch die kleinen Fußballspieler: Insgesamt fünf Mannschaften – TSV Metten, SV Deggenau und SV Deggenau E1, TSV Seebach und SV Wallerfing – waren dabei, wobei Letztere als Siegermannschaft hervorging.
Das Miteinander wichtig
„Ihr seid alle Sieger, weil uns hier das Miteinander wichtig ist“, betonte Yasinoglu bei der Pokalübergabe, bei der aus diesem Grund jeder junge Spieler als Andenken an sein Mitwirken einen Pokal überreicht bekam. Auch zweiter Bürgermeister Günther Pammer ließ es sich nicht nehmen, den Spielern im Namen der Stadt persönlich zu gratulieren und sich für ihre Teilnahme zu bedanken. Nach der Hip-Hop-Tanzshow sechs junger Mädchen unter Leitung von Jutta Pappenheimer, welche 2013 und 2014 in Mannheim bei der DTHO zur deutschen Meisterin gekürt wurde, eröffnete Yasinoglu um Punkt elf Uhr das Turnier und freute sich, dazu den zweiten Bürgermeister Günther Pammer, stellvertretenden Landrat Josef Färber, den Integrationsbeauftragten Oliver Antretter sowie die beiden Schirmherren, Rainer Haselbeck, Regierungspräsident von Niederbayern, und Professor Dr. Peter Sperber, Präsident der Technischen Hochschule, begrüßen zu dürfen.
Regierungspräsident dabei
„Deutschland wird immer bunter und vielfältiger. Das interkulturelle Leben nimmt Gestalt an und an diesem beteiligen sich unterschiedliche Akteure – wie Einzelpersonen, Gruppen, Initiativen, Vereine und Schulen. Dabei engagieren sich Bürger mit und ohne Migrationshintergrund für eine Öffnung des gesellschaftlichen Lebens für unterschiedliche Kulturen. Das Netzwer für kulturelle Vielfalt bietet hier eine unbürokratische Plattform, um sich mit anderen Engagierten auszutauschen und zu vernetzten“, betonte Yasinoglu. Zahlreiche Projekte für ein besseres Miteinander der Kulturen haben die Netzwerker bereits auf den Weg gebracht und dazu zählt insbesondere das jährlich veranstaltete interkulturelle Fußballturnier. Neben dem Sport entstehen neue Freund- und Bekanntschaften. Das Fremde solle dadurch nicht mehr fremd sein und deshalb laute das Motto: „Du + ich = Wir. Wir sind Weltbürger“, so Yasinoglu. Der Integrationsbeauftragte Oliver Antretter bezeichnete die Arbeit des Netzwerks für kulturelle Vielfalt als „Juwel“ für die Stadt. „Viele Men schen stehen im Abseits und dies soll heute nicht so sein“, sagte er. Fairplay sei für ihn das Wichtigste Stellvertretender Landrat Josef Färber gratulierte den Teilnehmern und Organisatoren zu diesem „großartigen Ereignis“ und merkte an, dass dies „gelebte Integration“ sei und dass es sich „im Spiel leichter integrieren“ lasse. Auf den Erfolg käme es ihm nicht an, die Hauptsache sei es, miteinander in Kontakt zu treten.
Der Titel „Viele Kulturen – eine Leidenschaft“ hätte laut Regierungspräsident Haselbeck nicht besser gewählt werden können, denn Deggendorf stehe aufgrund der Internationalität – nicht zuletzt wegen der Technischen Hochschule und ihren diversen Partnerhochschulen im Ausland, interkulturell gut da –, aber auch aufgrund der Erstaufnahmeeinrichtung.
18 Mannschaften
Bevor es zum Auftaktspiel Löwenstamm Gotteszell gegen die Frauenberg Kickers kam, stellte die zweite Vorsitzende die insgesamt 18 Mannschaften vor. Darunter neben den Letztgenannten: ISA Bildungs zentrum, FC Bullaku, Lunapark Plattling, 4 You, AFG Passau, Mostik, Die Pivasiki, Die Galaktischen, Landkreis Deggendorf, Ali Baba, KKH, McDonald’s Straubing, Mia San Mia Finsing, AID Dingolfing, FC Kosovo und die Siegermannschaft aus dem Vorjahr: FC Old Stars. Die Mannschaften lieferten sich untereinander spannende Spiele. Die Emotionen kochten hoch –nicht nur unter den Spielern, sondern auch am Spielfeldrand bei den Fans, die ihre Mannschaften mit lauten Rufen kräftig unterstützten. Schließlich schoss sogar der Ball über den Spielfeldrand hinweg und erwischte die Pokale, die hübsch aneinandergereiht auf einem Tisch platziert waren, um auf die Turniersieger zu warten. Glücklicherweise ging nichts zu Bruch und sie konnten am Abend unversehrt an die Gewinner übergeben werden.
In der Pause am Nachmittag überraschte der ebenso im Netzwerk für kulturelle Vielfalt engagierte deutsche Meister im Breakdance, Phillip Meyer, die Fußballfans mit einer Showeinlage der Meisterklasse. Auch Nermin Jenetzkes Tanzgruppe „Nationalität Mensch“ sorgte mit ihrer Tanzshow für Begeisterung bei den Zuschauern. Die beste Mannschaft des Abends war die Mannschaft „Die Galaktischen“ aus Dingolfing, die im Finale nach dem Sieben-Meter- Schießen gegen den FC Kosovo gewannen. Die komplett aus Syrern bestehende Mannschaft KKH freute sich über Platz zwei und feierte mit Freudentänzen ihre gute Platzierung. Mit großem Stolz nahm der Mannschaftssprecher Erdal Anil des aus albanischen, türkischen, rumänischen und russischen Fußballspielern bestehenden Teams „Die Galaktischen“ den riesigen goldenen Siegerpokal, überreicht von Yasinoglu, entgegen.
Goldener Siegerpokal
Yasinoglu bedankte sich bei seinen Netzwerkern für ihre Hilfe und bei der DITIB-Jugendgruppe unter Ersin Özer, Berkat Güclü und Berke Aksoy für die Übernahme der Turnierleitung. Er versprach allen Anwesenden, dass das internationale Fußballturnier im kommenden Jahr in die sechste Runde gehe.
Informationen zum Netzwerk für kulturelle Vielfalt sind im Internet unter www.vielfalt-deggendorf.de zu finden.
Quelle: Donau Anzeiger, 30.03.2017