Kunst- und Theaterfestival verschiedener Schulen brachte „Abend der Begegnungen“
Es war ein Abend der Begegnungen, für ein besseres Miteinander der Kulturen, ein Abend von engagierten jungen Menschen, die sich mit großem Einsatz für ein tolerantes und gewaltfreies Umfeld an ihren Schulen und für die interkulturelle Öffnung der Gesellschaft stark machen.
Die Rede ist von dem Kunst- und Theaterfestival „CoRoBoDoWi“, einem gemeinsamen Projekt des Comenius-Gymnasiums, des Robert-Koch-Gymnasiums, des Dominicus-von-Linprun-Gymnasiums Viechtach sowie der Staatlichen Wirtschaftsschule und der Aloys-Fischer Schule, das am Donnerstag für eine vollbesetzte Aula des Robert-KochGymnasiums sorgte.
Zusammenhalt der Schulen
Allein der Name der Veranstaltung deutet auf den engen Kontakt und den Zusammenhalt dieser Schulen untereinander hin.
Was sie vereint, ist die Bezeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR-SMC), die jede einzelne dieser fünf Schulen trägt, eine Initiative von Schülern, die sich aktiv gegen jegliche Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt einsetzen und für eine demokratische und pluralistische Gesellschaft stehen.
Durch Cem Yasinoglu, den Vorsitzenden des Netzwerks für kulturelle Vielfalt, und sein Team kam einst die Idee für dieses umfangreiche Kunst-, Musik- und Theaterprojekt von Schülern für Schüler auf. Dass sie den Mut zu Begegnungen aufbringen, und es ihnen nicht an Gelegenheiten fehlt, aufeinander zuzugehen und gemeinsam dafür stehen, das Gesicht der Welt zu verändern, bewiesen die Schüler der fünf „SOR-SMC-Schulen“ anhand ihrer zahlreichen künstlerischen Darbietungen, mit denen sie die Zuschauer begeisterten. Die beiden Moderatoren, Ivana Meiski aus dem Robert-Koch-Gymnasium zusammen mit Brian Akodo aus dem Comenius-Gymnasium, führten als Moderatoren durch das vielseitige Programm.
Eine Schülerin der 5c des Robert-Koch-Gymnasiums, Anna Köckeis, trug das vierstrophige Sonett „Es ist alles eitel“ des barocken Dichters Andreas Gryphius aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges vor, in dem es um die Vergänglichkeit alles Irdischen, den Vanitasgedanken, geht, und dass jeder von uns dem Jenseits entgegenläuft, wobei es keine Rolle spielt, ob man arm oder reich ist. Mit einer spektakulären Akrobatikshow ernteten die Showturner des Robert-Koch-Gymnasiums unter der Leitung von Angela Fürstenau zu Carl Orffs „O fortuna“ heftigen Applaus.
Sie zeigte, wie Menschen dem Schicksal und Zufall überlassen sind, in welchem Land sie geboren werden. Der ewig kreisende Kosmos ist die Bühne, auf der die Menschen ihrem Schicksal begegnen: zum Segen oder zur Vernichtung. Zehn Oberstufenschülerinnen des Comenius-Gymnasiums arbeiteten unter der Leitung von Patrizia Gillner einen Poetry-Slam aus, in dem sie mit den einzelnen Buchstaben des Veranstaltungstitels „CoRoBoDoWi“ Texte verfassten, die einerseits negative Geschichten beinhalteten, die sie mit dem Thema „Begegnungen“ verbinden, und andererseits Positives aufgreifen. Von C wie Cyber Mobbing und Chance bis I wie Intoleranz und Integration reichten die Themen der Geschichten und eins stand fest: „Wir sind die bunte Einheit, die das Wort Rassismus nicht kennen will“, so eine Schülerin. Ausgehend vom Wettbewerb „CoRoBoDoWi – Begegnungen“ entstand am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium die Idee, das Thema Begegnungen künstlerisch umzusetzen. Daher wurde in der Pause eine riesige Fotoausstellung auf Schautafeln im Foyer präsentiert, an der sich unter der Leitung von Christin Eichinger Kinder und Erwachsene mit Behinderung sowie jugendliche Flüchtlinge beteiligten, und sich damit beschäftigt, was sie und die Schüler der fünf Schulen mit dem Thema „Begegnungen“ verbinden. Die Schüler der zehnten Klassen der Staatlichen Wirtschaftsschule um Wolfgang Schoierer führten das Musical „We are one world“ auf, in dem eine Castingshow inszeniert wurde, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Zahlreiche Bewerber mit unterschiedlichen Talenten, darunter ein Striptease-Tänzer, eine Pianistin und eine Putzfrau, stellten sich vor, und es wurde verdeutlicht, wie wichtig die eigenen Träume sind.
Castingshow inszeniert
Auch wenn sie nicht erfüllt werden konnten, bestand dennoch die Möglichkeit, es gemeinsam vor dem Chef der Jury, „Hugo Boss“ und seinen beiden Kollegen, zu versuchen. Das Musical wurde mit Live-Musik von einer riesigen Band unter der Leitung von Bettina Scholz, die sich auch aus den Schülern der Schule zusammensetzte, umrahmt.
Mit Michael Jacksons Song „We are the world“ verabschiedeten sich die Schüler. Kultusstaatssekretär Bernd Sibler dankte allen Mitwirkenden für das Engagement im Einsatz für Zivilcourage und gegen Rassismus der Schüler und betonte: „Die Jugend von heute ist super!“
Quelle: Donau Anzeiger, 30.03.2017