Für ein besseres Miteinander der Kulturen


Kunst- und Theaterfestival verschiedener Schulen brachte „Abend der Begegnungen“

Gala 2017 Web01Es  war  ein Abend  der  Begegnungen,  für  ein besseres Miteinander der Kulturen, ein  Abend  von  engagierten  jungen Menschen, die sich mit großem Einsatz für ein tolerantes und gewaltfreies Umfeld an ihren Schulen und für die interkulturelle Öffnung der Gesellschaft stark machen.

Die Rede ist von dem Kunst- und Theaterfestival „CoRoBoDoWi“, einem  gemeinsamen  Projekt  des  Comenius-Gymnasiums,  des  Robert-Koch-Gymnasiums, des Dominicus-von-Linprun-Gymnasiums  Viechtach  sowie  der  Staatlichen  Wirtschaftsschule und der Aloys-Fischer Schule, das am Donnerstag für eine vollbesetzte Aula des Robert-KochGymnasiums sorgte.

Zusammenhalt der Schulen

Allein  der  Name  der  Veranstaltung deutet auf den engen Kontakt und  den  Zusammenhalt  dieser Schulen untereinander hin.

Was  sie  vereint,  ist  die  Bezeichnung  „Schule  ohne  Rassismus  – Schule  mit  Courage“  (SOR-SMC), die jede einzelne dieser fünf Schulen trägt, eine Initiative von Schülern,  die  sich  aktiv  gegen  jegliche Form  von  Diskriminierung,  Mobbing und Gewalt einsetzen und für eine  demokratische  und  pluralistische Gesellschaft stehen.

Durch Cem Yasinoglu, den Vorsitzenden des Netzwerks für kulturelle Vielfalt,  und  sein  Team  kam  einst die  Idee  für  dieses  umfangreiche Kunst-, Musik- und Theaterprojekt von Schülern für Schüler auf. Dass sie  den  Mut  zu  Begegnungen  aufbringen, und es ihnen nicht an Gelegenheiten  fehlt,  aufeinander  zuzugehen und gemeinsam dafür stehen, das Gesicht der Welt zu verändern, bewiesen  die  Schüler  der  fünf „SOR-SMC-Schulen“ anhand ihrer zahlreichen künstlerischen Darbietungen, mit denen sie die Zuschauer begeisterten. Die beiden Moderatoren, Ivana Meiski aus dem Robert-Koch-Gymnasium  zusammen  mit Brian  Akodo  aus  dem  Comenius-Gymnasium, führten als Moderatoren durch das vielseitige Programm.

Eine Schülerin der 5c des Robert-Koch-Gymnasiums,  Anna  Köckeis, trug  das  vierstrophige  Sonett  „Es ist  alles  eitel“  des  barocken  Dichters Andreas Gryphius aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges vor, in dem es um die Vergänglichkeit alles Irdischen,  den  Vanitasgedanken, geht,  und  dass  jeder  von  uns  dem Jenseits  entgegenläuft,  wobei  es keine Rolle spielt, ob man arm oder reich  ist.  Mit  einer  spektakulären Akrobatikshow ernteten die Showturner  des  Robert-Koch-Gymnasiums unter der Leitung von Angela Fürstenau zu Carl Orffs „O fortuna“ heftigen Applaus.

Sie  zeigte,  wie  Menschen  dem Schicksal  und  Zufall  überlassen sind, in welchem Land sie geboren werden. Der ewig kreisende Kosmos ist die Bühne, auf der die Menschen ihrem Schicksal begegnen: zum Segen  oder  zur  Vernichtung.  Zehn Oberstufenschülerinnen  des  Comenius-Gymnasiums  arbeiteten  unter der Leitung von Patrizia Gillner einen Poetry-Slam aus, in dem sie mit den einzelnen Buchstaben des Veranstaltungstitels  „CoRoBoDoWi“ Texte  verfassten,  die  einerseits  negative  Geschichten  beinhalteten, die sie mit dem Thema „Begegnungen“  verbinden,  und  andererseits Positives aufgreifen. Von C wie Cyber Mobbing und Chance bis I wie Intoleranz und Integration reichten die  Themen  der  Geschichten  und eins stand fest: „Wir sind die bunte Einheit,  die  das  Wort  Rassismus nicht kennen will“, so eine Schülerin.  Ausgehend  vom  Wettbewerb „CoRoBoDoWi  –  Begegnungen“ entstand  am  Dominicus-von-Linprun-Gymnasium die Idee, das Thema  Begegnungen  künstlerisch  umzusetzen. Daher wurde in der Pause eine  riesige  Fotoausstellung  auf Schautafeln  im  Foyer  präsentiert, an  der  sich  unter  der  Leitung  von Christin Eichinger Kinder und Erwachsene  mit  Behinderung  sowie jugendliche Flüchtlinge beteiligten, und sich damit beschäftigt, was sie und  die  Schüler  der  fünf  Schulen mit  dem  Thema  „Begegnungen“ verbinden. Die Schüler der zehnten Klassen  der  Staatlichen  Wirtschaftsschule um Wolfgang Schoierer führten das Musical „We are one world“  auf,  in  dem  eine  Castingshow inszeniert wurde, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Zahlreiche Bewerber mit unterschiedlichen Talenten,  darunter  ein  Striptease-Tänzer,  eine  Pianistin  und  eine Putzfrau,  stellten  sich  vor,  und  es wurde verdeutlicht, wie wichtig die eigenen Träume sind.

Castingshow inszeniert

Gala 2017 Web03 Gala 2017 Web02Auch wenn sie nicht erfüllt werden  konnten,  bestand  dennoch  die Möglichkeit, es gemeinsam vor dem Chef der Jury, „Hugo Boss“ und seinen beiden Kollegen, zu versuchen. Das Musical wurde mit Live-Musik von  einer  riesigen  Band  unter  der Leitung von Bettina Scholz, die sich auch  aus  den  Schülern  der  Schule zusammensetzte, umrahmt.

Mit  Michael  Jacksons  Song  „We are the world“ verabschiedeten sich die  Schüler. Kultusstaatssekretär Bernd  Sibler  dankte  allen  Mitwirkenden für das Engagement im Einsatz  für  Zivilcourage  und  gegen Rassismus der Schüler und betonte: „Die  Jugend  von  heute  ist  super!“

Quelle: Donau Anzeiger, 30.03.2017