Kampf gegen Vorurteile und Misstrauen


Netzwerk für Kulturelle Vielfalt will Respekt und Toleranz fördern – Viele Projekte

2016-11-16-vision-2017-fotoFür ihr Treffen im Café Arte am Stadtpark hatten die  Mitglieder  des  Netzwerks  für Kulturelle Vielfalt am vergangenen Sonntagnachmittag  gleich  zwei Gründe.  Zum  einen,  um  das  zweijährige  Vereinsjubiläum  zu  feiern und  zum  anderen,  um  die  Vernetzung  zu  verbessern.  Vorsitzender Cem  Yasinoglu  begrüßte  zunächst die Gäste, Mitglieder sowie die Vorstandschaft des Netzwerks, darunter zweiter Vorsitzender André Ulrich, der evangelische Pfarrer Gottfried  Rösch,  Angela  Fürstenau, Sonja Würf und Dr. Charilaos Zourelidis. Yasinoglu dankte insbesondere  Dr.  Hans-Rainer  Buchmüller, welcher  selbst  Mitglied  im  Netzwerk ist, für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.

Außerdem dankte er den Verantwortlichen  der  Sparkasse  Deggendorf für die Spende, mit der es ermöglicht wurde, den Nachmittag zu gestalten  und  freute  sich,  dass  die neue  fünfköpfige  Vorstandschaft der  Jugendgruppe  DITIB  der  türkisch-islamischen  Gemeinde  unter Vorsitzendem Arda Cinar zur Netzwerksitzung kam.

Ziel: Ängste abbauen

Seit der Gründung des Netzwerks wurden bereits zahlreiche Projekte, und  Veranstaltungen  auf  die  Wege gebracht. Sein Ziel ist es, Vorurteile, Misstrauen  und  Ängste  gegenüber anderen  Kulturen  abzubauen,  Verständnis,  Toleranz  und  Respekt zwischen  den  Kulturen  zu  fördern und  die  Mitbürger  für  die  Vielfalt der  Menschen  zu  sensibilisieren, und sich für die Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund  in  Schule und Beruf einzusetzen.

Yasinoglu blickte in diesem Rahmen auf Projekte zurück, die in der Vergangenheit  mit  und  vom  Netzwerk veranstaltet worden sind, darunter  unter  anderem  das  internationale Hallenfußballturnier  unter dem  Motto  „Viele  Kulturen  –  eine Leidenschaft“,  die  „Fair-Future-Gala“  im  Robert-Koch-Gymnasium, das interkulturelle Picknick im Stadtpark,  der  Solidaritätsmarsch unter dem Motto „Wer? Wenn nicht wir!  Wo?  Wenn  nicht  hier?  Wann? Wenn nicht jetzt! Solidarität Geht! Geh mit!“ und „Migration is no crime“, welcher von mehr als 150 Bürgern begleitet wurde, darunter auch Schüler und Lehrer des Comenius- sowie  des  Robert-Koch-Gymnasiums. Bunte Luftballons, bayerische und  internationale  Musikklänge und  treffende  Worte  Yasinoglus („Ich  und  Du  =  Wir,  Wir  sind  alle Weltbüger!“)  machten  die  Veranstaltung zu einem stimmungsvollen Bekenntnis zu Menschenwürde und Toleranz.

Reger Austausch

Bevor  sich  die  Netzwerkmitglieder in Kleingruppen zusammenfanden, um bei einem regen Austausch „Baustellen“  einiger  bevorstehenden  Aktionen  zu  sammeln  beziehungsweise zukünftige Projekte für das Netzwerk zu finden, wurde die Geburtstagstorte mit der Aufschrift „Netzwerk  für  Kulturelle  Vielfalt“ angeschnitten und Gottfried Rösch bat währenddessen die Anwesenden anderer  Vereine  zu  schildern,  welche Vorteile das Netzwerk für Kulturelle  Vielfalt  ihrem  jeweiligen Verein biete.

Die  neue  Vorstandschaft  der  Jugendgruppe DITIB und Julia Urlacher  vom  interkulturellen  Verein Mostik freuen sich auf eine enge Zusammenarbeit  mit  den  Netzwerkmitgliedern und beeindruckten mit zahlreichen Projektideen, die Pfarrer  Gottfried  Rösch  im  Anschluss gemeinsam mit den Ergebnissen der anderen  Gruppen  an  einer  Schauwand vorstellte.

Dass das Netzwerk für Kulturelle Vielfalt  sich  bereits  einen  Namen über  die  Landkreisgrenzen  hinaus gemacht  hat,  zeigt  beispielsweise das  im  März  geplante  Kunst-  und Theaterfestival  mit  dem  Thema „CoRoBoDoWi“  (Comenius-Gymnasium,  Robert-Koch-Gymnasium, Berufsoberschule,  Dominicus-von-Linprun-Gymnasium  Viechtach, Wirtschaftsschule).  Hierbei  geht  es insbesondere  um  die  Vernetzung von  „Schulen  ohne  Rassismus, Schulen mit Courage“.

Fremdes als Bereicherung

Als „Vision 2017“ sieht das Netzwerk unter anderem vor, einen monatlich  stattfindenden  Stammtisch ins  Leben  zu  rufen,  um  damit  die Vernetzung  zu  verbessern.  Außerdem  soll  ein  internationaler  Kochabend,  eine  Fotoausstellung,  ein Theaterstück und diverse interreligiöse  Projekte  geplant  werden,  die einen  interkulturellen  Austausch ermöglichen, bei dem jeder vom anderen profitieren kann. So ist Fremdes nicht mehr fremd, sondern eine Bereicherung.

Quelle: Donau Anzeiger, 16.11.2016