Nationenübergreifende Kulturarbeit


Verein „Jasmin“ stellte sich beim Opferfest in der Moschee feiernden Familien vor

Zusammen mitdem Fest des Fastenbrechens gehörtes zu den bedeutendsten weltweiten Festlichkeiten im Islam: das Opferfest– auch „Eid Aladha“, oder beiden türkischen Muslimen Burban Bayrami“ genannt. Mit rund hundert Personen, darunter insbesondere Familien mit Kindern, wurde das Opferfest im Rahmen eines großen Familienfestes am Freitagnachmittag auch in der Selimiye-Moscheeder türkisch-islamischen Gemeinde DITIB in Fischerdorf ausgelassen gefeiert.

 

Süßes in Hülle und Fülle

An der mit zahlreichen Preisenbestückten Tombola sowie den vielen Spiel-, Spaß- und Bastelecken war zu erkennen, dass im Mittelpunkt des Opferfestes der Muslime vor allem die Kinder stehen. Bereits am Eingang stand ein riesiger Tellermit Süßigkeiten als Willkommensgruß für sie bereit. Kinder werden beschenkt und bekommen Süßigkeiten. Ein Kuchen und Süßspeisenbuffet bot darüberhinaus nicht nur ihnen unzählige Gaumenfreuden. Die Mitglieder desvor kurzem neugegründeten Vereins „Jasmin e.V.“ nahmen die Feierlichkeitin der Moschee zum Anlass, ihrerseits großes Vernetzungs- und Kennenlerntreffen zu veranstalten. Gemeinsam mit der ersten Vorsitzenden Jilan Ali und der zweiten Vorsitzenden Nibras Almosa sowie Ayat Alkadri, Idris Ahmad und Nermin Jenetzke begrüßte Gründungsmitglied Pfarrer Gottfried Röschdie Gäste. Jilan Ali dolmetschte inArabisch. Die beiden Vorsitzenden engagieren sich ehrenamtlich für Donum Vitae, die Caritas und dasFamilienzentrum. Sie freuten sich, neben der Familienbeauftragten,Hela Schandelmaier,und dem Integrationsbeauftragten Oliver Antretter auch Vertreterinnen und Vertreter derSchwangerenberatungsstelle Donum Vitae, der Caritas und des Familienzentrums begrüßen zu können. Sowohl Schandelmaier als auch Antretter betonten in ihrenGrußworten, wie sehr sie sich über die Einladung zu diesem besonderen Fest freuten.„Es ist ein guter Beitrag zur Integrationund für die Deggendorfer Gemeinschaft“, betonte der Integrationsbeauftragte. Da es beim Opferfest in erster Linie um zwischenmenschliche Solidarität und Freude geht, hätten die Vereinsmitglieder von „Jasmin“ keinen besseren Anlass finden können, um die Ziele des Vereins vorzustellen. Hierzuzählen insbesondere die Anregungund Unterstützung des Dialogs und Austauschs zwischen den Kulturen sowie individueller Potenziale und Kompetenzen.

 

Keine religiösen Ziele

Darüber hinaus möchte der Verein die Kinder- und Jugendarbeit inverschiedenen Bildungsbereichen unterstützen. Er leistet Beiträgezum friedlichen Zusammenleben und zur Versöhnung innerhalb des Nahen Ostens sowie zwischen Menschenaus dem Nahen Osten und anderen Regionen. „Jasmin“ hat dabei nicht politische oder religiöse Ziele,sondern versteht sich als nationenübergreifender Kulturverein. Die gute Zusammenarbeit des Vereinsmit DITIB ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass die Deggendorfer Moschee offen ist für Menschen mitverschiedenen Sprachen und Kulturen,und konstruktiv das gute und friedliche Zusammenleben in der Region unterstützt. Derzeit arbeitet „Jasmin“ an Projekten wie Mutter-Kind-Gruppen beziehungsweise Schwimmkursen speziell für Frauen.

 

Bessere Vernetzung

Die bessere Vernetzung und Unterstützung arabisch sprechender Kinder ist dem Verein ebenso ein großes Anliegen, damit sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung ihre Potenziale möglichst gut entfalten können, denn Mehrsprachigkeit entwickle sich meist dann gut, wenn die Familiensprache auch gut gepflegt werde, sind sich die Mitgliedereinig. Für Interessierte legten sie einen entsprechenden Katalog aus, in dem mehrsprachige Kinderbücher enthalten sind. Das Opferfest wird zum Höhepunkt der Haddsch, der Wallfahrt nach Mekkain Saudi Arabien, gefeiert.

 

Die „Kaaba“ umrundet

Hierbei umschreiten die Muslime unter anderem sieben Mal die berühmte„Kaaba“.Auch in der Moschee stand auf einemlangen Tisch, der mit einerschwarzen Tischdecke bedeckt war,ein Nachbau dieses Gebäudes in Kleinformat, das einem großen schwarzen Würfel ähnelt. Ein Highlightfür die Kinder war die siebenmalige Umrundung der „Kaaba“,während die Erwachsenen dazusangen. Im Anschluss erhielten die Kinder Geschenktüten als Andenkenan den schönen Nachmittag. Danach war Zeit zum Kennenlernen,bevor zum Freitagsgebet gerufen wurde.

Quelle: Donau Anzeiger, 05.09.2017