Kulturzentrum und Flüchtlingswohnungen


Vorbereitung für ein Kulturzentrum und Flüchtlingswohnungen

Aufruf an interessierte Bürger die mitmachen wollen


Traditionspflege, Kultur, Gastronomie, Flüchtlingsbetreuung

Integration bedeutet Nationen, Traditionen und Generationen zusammenzubringenKulturzentrum

 

 

 

 

 

 

 

Ansprechpartner im Netzwerk: Dr. med. Charilaos Zourelidis, zourelidis(at)vielfalt-deggendorf.de

 

Idee

  • Wir renovieren einen alten Bauernhof und schaffen vielen Menschen eine zweite Heimat– für die Einheimischen ein Kulturzentrum, für die anerkannten Flüchtlinge Wohnungen

Die Gebäude eines der zahlreichen in Niederbayern vorhandenen und verwaisten Bauernhöfe werden erworben und renoviert. In den Räumlichkeiten wird ein Kulturzentrum mit Gastronomie, Veranstaltungsräumen, Vereinsräumen und Werkstätten eingerichtet. Um den Charakter des Ensembles nicht zu stören, werden in der ehemaligen Scheune Wohnungen für Flüchtlinge in energieeffizienter Holzbauweise integriert. Die räumliche Verknüpfung eines durch einen Verein getragenen Kulturzentrums mit Flüchtlingsunterkünften ermöglicht eine bessere Betreuung von Flüchtlingen (Kontakt mit Einheimischen, Erlernen der Sprache, Verständnis für andere Kulturen, Initiativen zur beruflichen Qualifizierung, Vermittlung von Arbeitsplätzen, verbesserte Mobilität durch Fahrdienste). Zudem können die Migranten in diesem Umfeld vielen praktischen Tätigkeiten nachgehen (s. Betriebskonzept). Dadurch kann die Integration und die Akzeptanz unserer Gäste in der Bevölkerung verbessert werden.

  • Eigene Traditionen fördern – der Landflucht entgegenwirken

Das Kulturzentrum könnte mit seinem Programm, das auch altbewährte regionale Bräuche, Fähigkeiten und Kenntnisse wiederbeleben will, dem zunehmenden Verlust der kulturellen Identität entgegenwirken. Als attraktives Begegnungszentrum kann der Bauernhof die Vernetzung der Gemeindemitglieder verbessern, den Austausch von Ideen fördern und Initiativen für das Gemeinwohl voranbringen.

Speziell sollen auch Kinder und Jugendliche durch ein Sport-, Bildungs- und Kulturprogramm angesprochen werden, das ihre Interessen und Neigungen berücksichtigt, ihnen aber auch unsere eigenen Traditionen nahe bringt.

Bedarf

Deutschland wird als wohlhabendes demokratisches Land, das sich den Menschenrechten verpflichtet hat, immer ein Anlaufpunkt für verfolgte und ihrer Grundrechte beraubter Menschen aus anderen Ländern sein. Dies wird auch so bleiben, selbst wenn wir die Fluchtursachen beherzter als bisher zu beseitigen versuchen.

Zur Zeit gibt es durch zahlreiche kriegerische Konflikte auf unserer Welt wieder große Flüchtlingsströme, von denen es auch viele Flüchtlinge bis nach Deutschland schaffen. Die derzeitige Prognose schätzt, dass 2015 etwa eine Million Flüchtlinge Asyl in Deutschland beantragen werden. Daten des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration vom 31.7.2014 waren noch von 300.000 Asylanträgen in 2015 ausgegangen, was einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr entsprochen hätte. 2014 wurde etwa 36% der Asylbewerber der Flüchtlingsstatus mit Aufenthaltsrecht verliehen. Diese Flüchtlinge müssen nicht in Gemeinschaftsunterkünften wohnen (dort sind sie sogenannte „Fehlbeleger“).

Das vorgestellte Projekt kann dazu beitragen, die Situation der anerkannten Flüchtlinge und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung zu verbessern. Es ist letztlich überall realisierbar, wo ein geeignetes Baudenkmal, engagierte Menschen, die sich in einem Kulturverein zusammenschließen und die Anbindung an eine ländliche oder auch städtische Infrastruktur mit Schulen, Gewerbe, Einzelhandel und Gesundheitsversorgung zu finden ist.

Auch die Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung wird durch die Beschäftigung und Förderung der alten Traditionen in einem schönen Ambiente steigen. Wir können wiederfinden was gut ist und was wir nicht verlieren sollten. Hier können wir wieder Generationen miteinander verbinden, die Überlieferung pflegen und den Jungen und den Alten Rückhalt in der Gemeinschaft bieten.

Auch die Problematik des Fachkräftemangels und der relativen Überalterung unserer Gesellschaft könnte durch eine vorausschauende Flüchtlingspolitik, die die Integration noch stärker in den Blickpunkt stellt, positiv beeinflusst werden.

Letztendlich würde ein Umgang mit Flüchtlingen, den man sich in deren Situation auch für sich selbst wünschen würde, das Ansehen Deutschlands in der Welt steigern.

Machbarkeit und Umsetzung

  • Gründung eines Kulturvereins

Grundvoraussetzung ist die Bereitschaft einer ausreichenden Anzahl von interessierten und engagierten Bürgern aus der Region an dem Projekt als Vereinsmitglieder mitzuwirken. Ebenso muss die Bereitschaft bei diesem Projekt aktiv mitzuwirken auch bei den Flüchtlingen eruiert werden. Die Gemeinde und insbesondere die direkte Nachbarschaft muss für das Projekt gewonnen werden. In der Kombination mit einem Zentrum für die einheimischen Traditionen, also einem definitiven Eigennutzen für die Region, dürften die Voraussetzungen dafür gut sein.

  • Erwerb und Renovierung einer geeigneten Immobilie, sowie Wohnungsbau

Mögliche Areale sollten nicht zu weit von ländlichen Ballungszentren entfernt liegen. Der Verein kann so mehr Mitglieder rekrutieren und die Mobilität der Flüchtlinge (Arbeitsstätte, Schule, Einkauf) kann durch eine bessere Anbindung an den ÖPNV und durch Fahrbereitschaften der Vereinsmitglieder gesichert werden.

Die Immobilie muss zu einem erschwinglichen Kaufpreis angeboten werden. Es sollte sich möglichst um ein Baudenkmal handeln, damit die Renovierung mit Mitteln der Denkmalsanierung finanziert werden kann. Die Finanzierung des Baus der Flüchtlingswohnungen und der Gästezimmer (für kleinere Kongresse und Bildungsseminare oder für Reisende in touristischen Regionen) muss mit den zu erwartenden Mieteinnahmen zu bewerkstelligen sein. Die Planung der Bau- und Renovierungsmaßnahmen muss durch kompetente Architektur- bzw. Ingenieurbüros erfolgen. Auf Wunsch können auch Eigenleistung mit eingeplant werden. Auch neue Methoden der Finanzierung wie Crowdfunding können ausgelotet werden.

  • Umsetzung des Betriebskonzeptes durch Ehrenamtliche und professionelle Mitarbeiter

Betreuung der Bewohner bei Behördengängen, Schriftsachen, Sprache, Schule, berufsbildende und fördernde Maßnahmen, Ermöglichung von praktischen Tätigkeiten im Wohnumfeld (Garten, Handwerk), Möglichkeiten für kulturelle Entfaltung schaffen

Gastronomie – Kaffeehaus, Wirtshaus, klassische schlichte Einrichtung, Kaminzimmer, Betriebszeiten in Abhängigkeit von Nachfrage und Saison, internationale Küche (einfach und gut), Essen aus regional, saisonal und biologisch produzierten Zutaten, Bauernstube und Biergarten, kulinarische Besonderheiten (Pizza im Steinbackofen, Essen wie in Syrien oder Pakistan etc.), freiwillige Mitarbeit der Anwohner, wenn möglich bezahlte Anstellung

Hausladen – traditioneller Krämerladen („finden was man schon verloren glaubte“, der Geruch von Seife, Vollkorngetreide in Jutesäcken, etc.)

Vermietung des Gewölbesaales und anderer Räumlichkeiten an die lokale Gastronomie („große Feiern in schönem Ambiente“) oder an andere Vereine und Unternehmen

Kultur – Theater, Kabarett, Musikveranstaltungen, Kunst- und Kunsthandwerk-ausstellungen im Gewölbesaal (Beteiligung der Asylbewerber soweit Interesse und Eignung besteht )

Traditionelle Selbstversorgung – unter Einbindung der Anwohner, Gemüse- und Kräutergarten, Brot backen im traditionellen Holzbackofen, Anlegen eine Streuobstbestandes, eigene Hühnerhaltung, eigene Bienenzucht

Holzwerkstatt – für den Eigenbedarf, evtl. Kooperation mit ansässiger Firma „alte Holzhandwerkstechniken“

Musik und Tanz – Kurse und Vorträge zur Volksmusik und Volkstanz für Interessierte mit und ohne Migrationshintergrund, Raum für Volksmusikvereine

Nachhilfeunterricht für einheimische Schüler und Flüchtlingskinder, Sprachunterricht

Künstlerisches Gestalten und Handwerk

Vorträge – Landeskunde, Reisen, politische und wirtschaftliche Situation in den Flüchtlingsländern, Kultur, Sprache, Literatur

Blog – Information, Ankündigungen und Kommunikation über eigenen Blog, Idee und Erfahrungen weitergeben und Nachahmer finden, sofern Projekt gut läuft

  • Hausverwaltung

Die Hausverwaltung kümmert sich um die Vermietung und Instandhaltung der Wohnungen für die Flüchtlinge, sowie um die Gästezimmer (für z.B. Radtouristen).

Nächster Schritt

  • Einrichtung eines Stammtisches bei dem zukünftige Vereinsmitglieder, Flüchtlinge und engagierte Bürger mit Erfahrung in der Integrationsarbeit zusammenkommen. Bei Interesse bitte e-mail an Charilaos Zourelidis schicken (zourelidis(at)vielfalt-deggendorf.de).

 

Konzept zum Download (PDF)