Völkerverständigung beim Brutzeln


1000 Besucher beim ersten Sucuk- und Bratwurst-Grillfestival an der Donau

2017.07.12 Völkerverständigung beim Brutzeln fotoEs ist ein Einstand und Versuch gewesen, doch das erste Sucuk- und Bratwurst-Grillfestival an der Donau wurde gleich ein voller Erfolg. Das Netzwerk für kulturelle Vielfalt lud ein und rund 1000 Besucher strömten auf das Festivalgelände hinter dem Ruderverein, um die verschiedenen Speisen der fünf Anbieter zu genießen. Dazu kamen sie über Haut- und politische Farben hinweg schnell ins Gespräch, scherzten und schauten den mutigen Kindern beim Delfin-Rodeo zu.

 

Die Holzkohlegrills glühten und ließen verführerische Düften über den Festivalplatz ziehen. Schnell entstand ein Gewusel und es bildeten sich lange Schlangen an den Ständen mit Speisen. Der Mostik-Verein bot an einem niedrigen Tisch Pirogen, Krapfen, Gebäck und Trockenfrüchte. Auf Kissen gebettet konnte man bei Tee den anderen Besuchern zuschauen, wie sie langsam vorbeiflanieren. Kollegen des Vereins boten Schaschlik-Spezialitäten feil, nebenan brieten die Baseballer der Deggendorf Dragons einen mächtigen Burger mit Rindfleisch, das Netzwerk selber briet Kalbsbratwürste und den Namensgeber, Sucuk-Semmeln. Sucuk ist eine kräftig gewürzte Wurst aus Rind- oder Lammfleisch, gebraten mit Salat und Auberginenscheiben ein echter Genuss. Auch die Jungs von Ditib, dem Türkisch-Islamischen Kultur-Verein, reichten ihren hungrigen Gästen Fleischspieße und Kebab-Rollen.

Cem Yasinoglu, Organisator und Mitglied im Netzwerk, freute sich über den großen Zuspruch, er begrüßte unter anderem den stellvertretenden Landrat Eugen Gegenfurtner, Stadtrat Oliver Antretter und einen ganz speziellen Gast. Der Münchner Taxifahrer Isaak Cissé, ein gebürtiger Senegalese und mit seinem bayerischen Dialekt ein Beispiel für Integration, musste gleich nach seiner Ankunft für Selfies herhalten. Dabei versprühte er gute Laune und unkte mit Oliver Antretter ob der gemeinsamen Eigenschaft als „Schwarze“.

Yasinoglu dankte Karl Hauser, dem Vorsitzenden des Rudervereins, der das Gelände für das Fest zur Verfügung stellte. „Mit dem Grillfestival ist es uns, dem Netzwerk, ein großes Anliegen, die Menschen beim Essen zusammenzubringen.“ Auch stellvertretender Landrat Eugen Gegenfurtner freute sich sichtlich und wollte selber ein paar gemütliche Stunden hier verbringen.

Thomas Oberberger aus Viechtach und Isa Martíno sorgten für Musik. Oberberger spielte auf seiner Ziach traditionelle Weisen zum Zuhören und Tanzen. Und auch Martíno gab mit seinen brasilianisch-spanischen Tönen einen Takt vor, zu dem man fast tanzen musste. Er spielte auch zu einem Breakdance-Workshop, den 1000 Besucher beim ersten Sucuk- und Bratwurst-Grillfestival an der Donau Jutta Pappenheimer abhielt, die deutsche Meisterin in Hip Hop 2013 und 2014. Und der Kreisjugendring sorgte mit einem Delfin-Rodeo, Dreirädern und Brettspielen für Kurzweil bei den Kleinen.

Dass bei dieser breiten Resonanz eine Fortsetzung des Festivals im nächsten Jahr geplant ist, sollte keine Frage sein.

Quelle: Deggendorfer Zeitung 12.07.2017