Mit kreativen Ideen gegen die Ellbogengesellschaft


Preis der PNP-Stiftung „Von Mensch zu Mensch“ für soziale Projekte gestern an Gymnasien und Fachoberschulen verliehen

„Soziales Engagement kann nur gewinnen“ – das sagte Stiftungsbeauftragte Eva Maria Fuchs gestern bei der siebten Verleihung des Sozialpreises der PNP-Stiftung „Von Mensch zu Mensch“ im Passauer Medienzentrum. 14 Gymnasien und Fachoberschulen in Niederbayern und Oberbayern hatten sich mit sozialen Projekten für den Preis beworben. Gewinner ist das BeFair-Team des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums Waldkirchen. Auch die Vertreter der fünfnächstplatzierten Gymnasien durften die gläserne Stiftungsskulptur entgegennehmen; zudem wurden zwei Schulen mit dem Sonderpreis ausgezeichnet. 8800 Euro wurden insgesamt an Preisgeldern vergeben.

Schirmherr des Stiftungspreises ist traditionell Bernd Sibler, der bayerische Wissenschaftsminister. „Ich habe selbst oft gespürt, wie wichtig dauerhaftes, soziales Engagement ist“, bekannte Sibler. Dass sich Schüler im digitalen Zeitalter, in dem Handys und Computer viel Zeit fressen – Sibler zog an der Stelle seine zwei Handys aus den Taschen – dennoch im direkten Miteinander engagieren, sei umso schöner. „Sie beschäftigen sich damit, wie man anderen helfen kann, entwickeln durch die Projekte neue Perspektiven und sehen, dass der wichtigste Körperteil in unserer Gesellschaft nicht der Ellbogen ist“, erklärte Sibler. Über dieses Engagement solle auch in der Öffentlichkeit gesprochen werden, fand Stiftungsrat Dr. Stefan Hafner: „Das soll wertgeschätzt und belohnt werden.“

DAS SAGT DIE JURY

„Schule ist nicht nur Unterricht und Noten – die Schüler sollen wissen, was in der Welt um sie herum passiert“, sagt Gertrud Brunnbauer, Sprecherin der Jury und selbst pensionierte Studienrätin. Die Fülle der eingereichten sozialen Projekte freut sie: „Die Schüler sind wirklich alle sehr engagiert.“ Den Ausschlag für die Gewinnerschule Waldkirchen gegeben haben mehrere Kriterien, erzählt sie: die kreative Idee, die Beständigkeit, mit der das Projekt weiterverfolgt wird, und dass es über die Schule hinaus wirkte.

50 000 Tafeln verkaufter Schokolade – diese Bilanz beeindruckte auch Jurymitglied und Religionslehrer Stefan Zauner. „Das zeigt: Kinder und Jugendliche wollen sich einbringen und setzen ihre Idee nachhaltig um.“ Auch Jurymitglied Dirk Opitz, Jugendpfleger in Regen, sagt, er sei „unheimlich beeindruckt“ von der pfiffigen Idee der Waldkirchner. Er fügt hinzu: „Mich hat die Vielfältigkeit der eingereichten Projekte überrascht. Die Schüler haben sich engagiert mit sozialen Themen auseinander gesetzt.“

„Mir haben so einige Projekte sehr gut gefallen“, sagt auch Jurymitglied Elisabeth Schönbuchner, ehemalige Grundschullehrerin – neben den Waldkirchnern, die die Tafeln auch selbst verkauft haben, gefielen ihr die Projekte, die sich mit Vorurteilen auseinanderge setzt haben. Jurymitglied war dieses Jahr erstmals auch Walter Bichlmeier vom bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund, der selbst blind ist. Er ließ sich von den Projekten berichten und war – wie die restliche Jury – begeistert.

  1. Platz für das BeFair-Team am Gymnasium Waldkirchen

… (DZ, 16.07.2019, PDF)

 

  1. Platz für die Fair-Future-Projekte am Robert-Koch-Gymnasium Deggendorf

„Batschaken und Preußen sollen heimgehen, nur meine Esma soll bleiben“, ruft die alte Frau im Taxi. Das Theaterstück „Deggendorf fährt Taxi“ zeigt Szenen, die der türkischstämmige Taxifahrer

Cem Yasinoglu selbst erlebt hat. Das Stück setzt sich mit Vorurteilen auseinander. Erarbeitet haben es Schüler im Wahlunterricht „Umweltschule mit Courage“ am Robert-Koch-Gymnasium Deggendorf. Seit 2012 gibt es Fair-Future-Projekte an der Schule. Weiere Projekte: ein Theaterstück zum Thema Straßenkinder; Schülerinnen, die alte Leute im Krankenhaus besuchen; die Showturner der Schule; Plastikfasten und Umwelt-Mahnwachen.

 

  1. Platz für das König-Karlmann Gymnasium Altötting

… (DZ, 16.07.2019, PDF)

Weitere Plätze

… (DZ, 16.07.2019, PDF)

Ein Video von der Verleihung sehen Sie unter www.pnp.de/video.

 

Quelle: Deggendorfer Zeitung, 16.07.2019